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Mittwoch, 7. Juni 2006

Einführung

Die Entsorgung der Abwässer und Fäkalien mittels Kanalsystemen ist für Einwohner von industrialisierten Ländern mittlerweile zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Nach dem morgendlichen Toilettgang wandern wir weiter zur Dusche, putzen uns die Zähne, schalten Geschirrspüler und Waschmaschine ein und überlegen uns auch meistens nicht, was eigentlich weiter mit den Abwässern passiert – aus unseren Augen sind sie verschwunden. Wie schaut es aber aus in jenen Ländern, die von einer Industrialisierung wie wir sie gewohnt sind, weit entfernt sind?

Wir haben für dieses Projekt jene Länder gewählt, die von der Austria Development Agency betreut werden. Wir werden diese Länder in der Folge als „ADA-Länder“ bezeichnen. Dabei ist aufgefallen, dass es sich dabei durchwegs um Nationen handelt, die auf der südlichen Erdhalbkugel angesiedelt sind, das heißt bei einem Vergleich der Abwasserentsorgung zu bspw. Österreich muss u.a. berücksichtigt werden, dass es hier wahrscheinlich völlig unterschiedliche klimatische Bedingungen gibt.

Abwasserentsorgung beginnt schon dort, wo man versucht, mit Wasser sparsam umzugehen. Da sind uns die ADA-Länder meilenweit voraus – Waschmaschine, Geschirrspüler, Vollbäder u.dgl. sind in diesen Ländern weit weniger üblich als bei uns. Diese Form der Abwässer wird als Grauwässer bezeichnet – Fäkalien und Urin hingegen bezeichnet man als Schwarzwässer.

Warum haben diese Länder eigentlich nicht auch versucht, jene bei uns weit verbreiteten biologischen Kläranlagen zu bauen, wo durch Kanalisationen die Grau- und Schwarzwässer einzelner Regionen zusammengefasst, gereinigt und aufbereitet werden.

Nun, abgesehen davon, dass diese Form der Kläranlage sehr teuer ist, und zwar sowohl bei der Errichtung als auch bei der Wartung, sind aber noch weitere wesentliche Faktoren zu berücksichtigen.
Neben der weit verbreiteten Wasserknappheit, die in diesen Ländern herrscht liegt des weiteren ein wesentlicher Grund in der Siedlungsstruktur. In industrialisierten Ländern herrscht die Siedlungsform der Städte, größerer Orte und Dörfer vor, weniger verbreitet sind Streusiedlungen. In ärmeren Ländern hingegen lebt ein Großteil der Bevölkerung in Streusiedlungen, selbst mittelgroße Städte erwecken den Eindruck einer weit ausgedehnten dünn besiedelten Ortschaft zu sein. Hier ist es natürlich weit schwieriger, zu jedem Haus Kanalrohre zu verlegen. Die Kosten würden auch wesentlich höher sein.
Zusätzlich setzt diese Form der Abwasserklärung eine permanente Stromversorgung voraus; diese ist jedoch in ADA-Ländern oft nicht vorhanden. Auch wenn es grundsätzlich Strom gibt, wird er aber nachts häufig abgedreht. Man könnte meinen, dass das ja wohl nicht das Problem sein kann, und dieses Argument führt uns zum nächsten nicht zu unterschätzenden Thema – die Akzeptanz.

Wird von der Bevölkerung das Abwasserentsorgungssystem nicht akzeptiert, hilft auch die allerbeste Lösung nicht weiter. Außer Geldverschwendung ist dann nichts passiert.
Daher sollte in einem sehr frühen Stadium der Planung auch berücksichtigt werden, welche Zustimmung ein Projekt bei Behörden und Bevölkerung finden wird, und welche Rohstoffe und Know-how aus der Region verwendet werden können.

Nun haben wir schon einiges erarbeitet:
das Projekt soll

 billig sein
 sich an die klimatischen und örtlichen Bedingungen anpassen
 keine ständige Stromversorgung benötigen
 aus den Rohstoffen der Region herstellbar sein
 von den Einwohnern gewartet werden können
 von der Bevölkerung akzeptiert werden

Unser weit verbreitetes System der Kanalisation und Abwasseraufbereitung scheidet in weiten Teilen dieser Länder aus, weil es sehr kostenintensiv ist, den örtlichen Bedingungen (Struktur der Streusiedlung weit verbreitet) nicht entspricht, eine ständige Stromversorgung benötigt und das notwendige Wasser oft auch nicht vorhanden ist.
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